31. Mai / 01. Juni 2025

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Die Hallen-Saison 2025:
Tallinn (EST) – Apeldoorn (NED) – Nanjing (CHN)


Rückblick und Vorschau

Tallinn, Estland

Ein erstes Highlight in dieser spannenden Indoor-Saison wurde bereits am 01. und 02. Februar in Estlands Hauptstadt Tallinn gesetzt. Der Norweger Sander Skotheim stellte mit 6.484 Punkten einen neuen Europarekord im Siebenkampf auf. Er verbesserte den bis dahin bestehenden Rekord von Kevin Mayer (FRA) um 5 Punkte. Auf dem 2. Platz landete Rasmus Roosleht (EST – 5.940 Punkte) vor Yuma Maruyama (JPN – 5.901 Punkte). 

Im Fünfkampf gewann die Finnin Saga Vanninen mit neuem europäischem U23- und neuem nationalem Rekord von 4.843 Punkten. Zweitplatziert wurde Kate O’Connor (IRL) mit neuem nationalem Rekord von 4.683 Punkten und an 3. Stelle landete Jana Koscak (CRO) mit 4.478 Punkten.

Apeldoorn, Niederlande: Hallen-EM

Vom 07. bis 09. März gab sich dann die europäische Mehrkampfelite bei den Hallen-Europameisterschaften im niederländischen Apeldoorn ein Stelldichein. Die Qualität des Starterfeldes im Siebenkampf wurde dadurch untermauert, indem sich die Medaillengewinner der letztjährigen Hallenweltmeisterschaften in Glasgow (GBR) zur großen Revanche trafen. Über alle sieben Disziplinen (60m, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 60m Hürden, Stabhochsprung, 1000m) entwickelte sich ein an Spannung kaum zu überbietender Wettkampf mit einem grandiosen Ergebnis. 

Johannes Erm (EST) stellte mit 6.380 Punkten einen neuen Landesrekord auf, den bisher kein geringerer als Olympiasieger Erki Nool gehalten hätte. Trotzdem reichte dieses Spitzenresultat nicht für eine Medaille! An 3. Stelle landete Till Steinforth (GER), der mit 6.388 Punkten den erst im vorigen Jahr von Leo Neugebauer aufgestellten deutschen Rekord um 41 Punkte verbesserte. Der Zweitplatzierte war Hallen-Weltmeister Simon Ehammer (SUI), der mit 6.506 Punkten einen neuen Schweizer Rekord erzielte. Nebenbei erwähnt wäre er mit seinen im Weitsprung erzielten 8,20m Hallen-Europameister bei den Spezialisten geworden. Den Sieg holte sich wie in Tallinn Sander Skotheim (NOR), der den Europarekord neuerlich verbesserte und auf 6.558 Punkte schraubte. 

Mit dieser Leistung findet sich Sander Skotheim in der ewigen Bestenliste hinter Ashton Eaton (USA) und Kyle Garland (USA) an der 3. Stelle.

Bei den Damen triumphierte nach fünf Disziplinen (60m Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung, 800m) erneut die Tallinn-Siegerin: Saga Vanninen (FIN) verbesserte neuerlich ihren Nationalrekord auf 4.922 Punkte. Die Zweitplatzierte Lokalmatadorin Sofie Dokter (NED 4.826 Punkte) schrammte lediglich um 4 Punkte am nationalen Rekord vorbei. Kate O’Connor (IRL) übertraf den von ihr erst Anfang Februar aufgestellten Landesrekord und gewann mit 4.781 Punkte die Bronzemedaille. 

Das „Competition Performance Ranking“ der Mehrkampfveranstaltungen führt bei den Mehrkampfmeetings die Hallen-EM von Apeldoorn (NED) mit 10.197 Punkten vor dem internationalen Hallen-Meeting von Tallinn (EST)) mit 9.306 Punkten an. An 3. Stelle rangiert aktuell das Hallen-Meeting „X-Athletics“ in Aubière (FRA – 9.179 Punkte), das wie auch das Meeting in Tallinn zur World Athletics Combined Events Tour zählt. Beide Meetings, Aubière und Tallinn, werden im Silver Level geführt. 

Der Punktewert des Competition Performance Ranking ergibt sich aus der Addition der Spiriev-Punkte der besten acht Ergebnisse und der Addition der Teilnehmerpunkte der (gemäß Weltrangliste) besten 8 Athleten/innen des Starterfeldes (gemäß Meldeliste). 

Kuriosum am Rande: Mitte Februar fand in Torun (POL) ein Hallenmeeting statt. Dabei organisierten die Veranstalter einen Fünfkampf mit nur sechs Teilnehmerinnen – und wurden dafür von den European Athletics ebenfalls mit dem „Silver Level“ ausgezeichnet. Dem gegenüber zeigen diejenigen Meeting-Veranstalter ein gewisses Unverständnis, die sich entsprechend den Vorgaben der World Athletics um attraktive Wettkämpfe bemühen. Dazu gehört unter anderem, dass sowohl ein Fünfkampf (bzw. Outdoor ein Siebenkampf) als auch ein Siebenkampf (bzw. Outdoor ein Zehnkampf) ausgetragen werden muss. Ebenso muss eine Mindestanzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus mehreren Nationen am Start sein, um mit einem bestimmten Meeting-Level ausgezeichnet zu werden.

Hallen-EM Resultate: Siebenkampf
Resultate: Fünfkampf

Nanjing, China: Hallen-WM 2025

Die Hallen-WM findet vom 21. bis 23. März statt. Erstmals in der Geschichte der Leichtathletik gab es für die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft kein „Limit“ für eine Disziplin. Fünfkämpferinnen und Siebenkämpfer, die an der Hallen-WM in Nanjing teilnehmen wollen, mussten von ihren nationalen Verbänden gemeldet werden. Innerhalb der gemeldeten Athletinnen und Athleten wurde dann bis zum Ende des Qualifikationszeitraumes (09. März 2025) wurde dann nach der aktuellen Weltrangliste gereiht. Die topgereihten mussten bis zum 12. März ihre Teilnahme bestätigen. In den beiden Mehrkampfbewerben sind jeweils 14 Fünfkämpferinnen und Siebenkämpfer startberechtigt. 

Nach den aktuellen Leistungen ist Saga Vanninen (FIN) auch für die Hallen-WM als erste Titelanwärterin zu sehen. Nebst der Irin Kate O’Connor zählen die US-Amerikanerinnen Taliyah Brooks und Timara Chapman zu den Herausforderinnen. Medaillenchancen haben auch Xénia Krizsán (HUN), Vanessa Grimm (GER) und Paulina Ligarska (POL).

Bei den Siebenkämpfern gilt sicherlich Hallen-Europameister Sander Skotheim (NOR) als Topfavorit. Europameister Johannes Erm (EST) wird seinen neuen estnischen Rekord mit einer Medaille krönen wollen. Als Medaillenanwärter gelten sicher auch Till Steinforth (GER) und die US-Amerikaner Heath Baldwin und Harrison Williams. Außenseiterchancen haben Vilém Strasky (CZE) und Risto Lillemets (EST). 

Simon Ehammer und Annik Kälin (beide SUI) werden bei der Hallen-WM im Weitsprung an den Start gehen.

Meldelisten Hallen-WM