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Paris 2024 - XXXIII. Olympische Spiele


Die olympischen Leichtathletik Bewerbe in Paris starten diese Woche: Ein Mehrkampf Überblick auf die kommenden Tage.

Die Teilnehmerfelder

Der Qualifikationszeitraum für die MehrkämpferInnen dauerte vom 31. Dezember 2022 bis zum 30. Juni 2024. Als Limit für die Olympischen Spiele 2024 waren von den Siebenkämpferinnen 6480 und von den Zehnkämpfern 8460 Punkte gefordert. Bei den Damen qualifizierten sich neun Athletinnen über das Limit. 15 weitere sicherten sich die Teilnahme über die Weltrangliste. Bei den Herren erreichten immerhin 17 Athleten mehr als 8460 Punkte. Sieben kamen über das World Ranking dazu.

Bei den Leichtathletik Mehrkämpfen werden 47 TeilnehmerInnen (23 Zehnkämpfer und 24 Siebenkämpferinnen) aus insgesamt 23 Nationen aus vier Kontinenten an den Start gehen – die kleinsten Starterfelder aller 48 olympischen Leichtathletikbewerbe. 29 MehrkämpferInnen aus Europa (BEL, ESP, EST, FIN, FRA, GBR, GER, HUN, IRL, ITA, NED, NOR, POL, SUI) treffen auf zehn TeilnehmerInnen aus Nord- und Mittelamerika (BAH, CAN, GRN, PUR, USA), vier AthletInnen aus Ozeanien (AUS), zwei aus Südamerika (BRA; COL) und eine aus Asien (UZB). 


Lediglich die USA kann mit sechs Qualifizierten das volle Kontingent ausschöpfen. Die Niederlande und Deutschland stellen mit fünf WettkämpferInnen die zweitgrößten Teams. Australien ist mit vier AthletInnen am Start, das Gastgeberland Frankreich stellt wie auch Estland drei TeilnehmerInnen. 

Für Katarina Johnson-Thompson (GBR), Kevin Mayer (FRA) und Damian Warner (CAN) wird es die vierte Teilnahme an Olympischen Spielen nach London, Rio de Janeiro und Tokio sein. 

Zum dritten Mal für Olympische Spiele qualifiziert sind Nafissatou Thiam (BEL), Anouk Vetter (NED), Carolin Schäfer (GER), Xenia Krizsan (HUN) und Ekaterina Voronina (UZB). Bei den Herren sind es für Zachery Ziemek (USA) und Lindon Victor (GRN) die dritten Spiele. 

Vor 12 Jahren waren in London 2012 noch 70 (!) MehrkämpferInnen am Start. In Rio de Janeiro 2016 waren es noch 64, bevor dann in Tokio 2021 die Starterfelder für den Mehrkampf auf je 24 drastisch reduziert wurden.

Der Zehnkampf

2./3. August 2024

Startschuss im Stade de France in Saint-Denis für den 100m-Lauf im Zehnkampf ist am Freitag, 2. August um 10:05 Uhr

Für Weltrekordhalter Kevin Mayer (FRA – PB 9126) beginnt damit die Stunde Null. Er gewann sowohl in Rio de Janeiro 2016 als auch in Tokio 2021 jeweils die Silbermedaille. Ganz Frankreich erwartet von ihm nun den Triumph in der Königsdisziplin der Leichtathletik. Die Frage wird sein, ob er nach seinem Sturz beim Hürdenlauf beim Diamond League Meeting in Paris vor knapp drei Wochen voll fit an den Start gehen kann. Seinem Landsmann Makenson Gletty (FRA – PB 8606, Bronzemedaillengewinner der EM in Rom 2024) sind mit Unterstützung von 70.000 ZuschauerInnen durchaus Außenseiterchancen einzuräumen. 

Damian Warner (CAN – PB 9018) peilt nach Bronze in Rio de Janeiro und Gold in Tokio seine dritte Olympiamedaille an. Zählt man seine jeweiligen Bestleistungen aller zehn Disziplinen zusammen, so ergibt dies 9308 Punkte. Bei seiner Zehnkampfbestleistung hat er jedoch in keiner einzigen Disziplin eine persönliche Bestleistung erzielt – und trotzdem im Gesamtergebnis die 9000-Punkte-Marke übertroffen! 

Das deutsche Zehnkampfteam wird vom Jahresweltbesten Leo Neugebauer (GER – PB 8961) angeführt. Der Shooting-Star verbesserte im Frühjahr nicht nur den 22 Jahre alten, von Frank Busemann gehaltenen deutschen Hallenrekord, sondern schrammte Anfang Juni mit 8961 Punkten nur scharf an der 9000er-Barriere vorbei. Er gilt als Top-Favorit für die Goldmedaille. Ein weiterer Medaillenkandidat ist sein Teamkollege und Ex-Welt- und Ex-Europameister Niklas Kaul (GER – PB 8691), der eine Verbesserung seines Ergebnisses der WM in Doha 2019 anpeilt. Komplettiert wird das Team durch Till Steinforth (GER – PB 8287). 

Ebenfalls drei Starter kommen aus der Zehnkampfhochburg Estland. Angeführt werden sie vom aktuellen Europameister Johannes Erm (EST – PB 8764). Seine Landsmänner Karel Tilga (EST – PB 8681) und Janek Öiglane (EST – PB 8524) kämpften in dieser Saison mit leichten Verletzungen, sind aber bei entsprechender Fitness als Medaillenkandidaten zu handeln. 

Die drei Topplatzierten der US-Trials qualifizierten sich für Paris. Angeführt von Routinier Zachery Ziemek (USA – PB 8676) werden auch Harrison Williams (USA – PB 8630) und Newcomer Heath Baldwin (USA – PB 8625) ein Wort um die Medaillen mitreden wollen. 
Die Niederlande werden durch Sven Roosen (NED – PB 8517) und Rik Taam (NED – PB 8326) vertreten sein. Stark einzuschätzen sind auch die beiden Norweger Sander Skotheim (NOR – PB 8635) und Markus Rooth (NOR – PB 8608). Australien wird durch den Bronzemedaillengewinner der Spiele in Tokio Ashley Moloney (AUS – PB 8649) und Daniel Golubovic (AUS – PB 8336) repräsentiert. Beiden verhalf ihr Antreten beim Hypomeeting zur Qualifikation für die Olympischen Spiele. 

Vervollständigt wird das Teilnehmerfeld durch Ken Mullings (BAH – PB 8176), Jorge Urena (ESP – PB 8381), Jose Fernando Ferreira Santana (BRA – PB 8063) sowie Ayden Owens-Delerme (PUR – PB 8732) und Lindon Victor (GRN – PB 8756). Owens-Delerme und Victor sind zum Medaillenanwärterkreis zu zählen. 

Die großen Pechvögel sind Weltmeister Pierce LePage (CAN), der verletzungsbedingt seine Nennung zurückziehen und auf einen Start verzichten musste, sowie der Ulmer Manuel Eitel (GER), der diese Woche leider erkrankt ist.
zum Zeitplan zehnkampf

Der Siebenkampf

8./9. August 2024

Am 8. August um 10:05 Uhr starten die Siebenkämpferinnen zum 100m-Hürdenlauf. 

Bei ihren dritten Olympischen Spielen peilt Topfavoritin Nafissatou Thiam (BEL – PB 7013) ihre dritte Goldmedaille an. Sie qualifizierte sich mit Jahresweltbestleistung und Europameistertitel in Rom für Paris 2024. Ihre um zwei Jahre jüngere Landsfrau Noor Vidts (BEL – PB 6596) gewann bei der EM in Rom mit persönlicher Bestleistung die Bronzemedaille und zählt somit auch in Paris zu den Medaillenanwärterinnen. 

Die Niederlande sind mit Götzis-Siegerin Anouk Vetter (NED – PB 6867), Emma Oosterwegel (NED – PB 6590) und Sofie Dokter (NED – PB 6418) vertreten. Vetter und Oosterwegel überraschten bereits in Tokio mit dem Gewinn der Silber- und Bronzemedaille. 

Bei den US-Trials qualifizierten sich Anna Hall (USA – PB 6988), Chari Hawkins (USA – PB 6456) und Taliyah Brooks (USA – PB 6408) für Paris. Anna Hall gilt nebst der zweifachen Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson (GBR – PB 6981) als erste Herausforderin von Nafi Thiam. Das britische Team wird ergänzt durch Jade O’Dowda (GBR – PB 6314). 

Jeweils zwei Starterinnen kommen aus Deutschland (Carolin Schäfer – PB 6836 und Sophie Weißenberg – PB 6438), Australien (Camryn Newton-Smith – PB 6180 und Tori West – PB 6245) sowie Ungarn (Xenia Krizsan – PB 6651 und Rita Nemes – PB 6276). 

Seriöse Medaillenchancen sind der Französin Auriana Lazraq-Khlass (FRA – PB 6635) zuzutrauen. Die Silbermedaillengewinnerin der EM in Rom pulverisierte dabei ihre Bestmarke und mit Unterstützung eines vollbesetzten Stade de France könnte eine weitere Steigerung erwartet werden. 

Auch Annik Kälin (SUI – PB 6515) hat mit ihrem 2. Platz beim Hypomeeting Götzis dieses Jahr groß aufgezeigt. Zudem egalisierte sie in Rom im Weitsprung mit 6,84 m den Schweizer Rekord. 

Große Aufmerksamkeit genießt Adrianna Sulek-Schubert (POL – PB 6672), die nach (k)einer Babypause als Mutter ihr internationales Comeback feiert. 

Komplettiert wird das Starterfeld mit der Italienerin Sveva Gerevini (ITA – PB 6379), der Finnin Saga Vanninen (FIN – PB 6391), der Irin Kate O’Connor (IRL – PB 6297), der Südamerikanerin Martha Araujo (COL – PB 6329) und der Asiatin Ekaterina Voronina (UZB – PB 6346).
zum Zeitplan siebenkampf



Titelfoto: PLOHE