gab sich dann die europäische Mehrkampfelite bei den Hallen-Europameisterschaften im niederländischen Apeldoorn ein Stelldichein. Die Qualität des Starterfeldes im Siebenkampf wurde dadurch untermauert, indem sich die Medaillengewinner der letztjährigen Hallenweltmeisterschaften in Glasgow (GBR) zur großen Revanche trafen. Über alle sieben Disziplinen (60m, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 60m Hürden, Stabhochsprung, 1000m) entwickelte sich ein an Spannung kaum zu überbietender Wettkampf mit einem grandiosen Ergebnis.
Johannes Erm (EST) stellte mit 6.380 Punkten einen neuen Landesrekord auf, den bisher kein geringerer als Olympiasieger
Erki Nool gehalten hätte. Trotzdem reichte dieses Spitzenresultat nicht für eine Medaille! An 3. Stelle landete
Till Steinforth (GER), der mit 6.388 Punkten den erst im vorigen Jahr von
Leo Neugebauer aufgestellten deutschen Rekord um 41 Punkte verbesserte. Der Zweitplatzierte war Hallen-Weltmeister
Simon Ehammer (SUI), der mit 6.506 Punkten einen neuen Schweizer Rekord erzielte. Nebenbei erwähnt wäre er mit seinen im Weitsprung erzielten 8,20m Hallen-Europameister bei den Spezialisten geworden. Den Sieg holte sich wie in Tallinn
Sander Skotheim (NOR), der den Europarekord neuerlich verbesserte und auf 6.558 Punkte schraubte.
Mit dieser Leistung findet sich Sander Skotheim in der ewigen Bestenliste hinter Ashton Eaton (USA) und Kyle Garland (USA) an der 3. Stelle.
Bei den Damen triumphierte nach fünf Disziplinen (60m Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung, 800m) erneut die Tallinn-Siegerin: Saga Vanninen (FIN) verbesserte neuerlich ihren Nationalrekord auf 4.922 Punkte. Die Zweitplatzierte Lokalmatadorin Sofie Dokter (NED 4.826 Punkte) schrammte lediglich um 4 Punkte am nationalen Rekord vorbei. Kate O’Connor (IRL) übertraf den von ihr erst Anfang Februar aufgestellten Landesrekord und gewann mit 4.781 Punkte die Bronzemedaille.
Das „Competition Performance Ranking“ der Mehrkampfveranstaltungen führt bei den Mehrkampfmeetings die Hallen-EM von Apeldoorn (NED) mit 10.197 Punkten vor dem internationalen Hallen-Meeting von Tallinn (EST)) mit 9.306 Punkten an. An 3. Stelle rangiert aktuell das Hallen-Meeting „X-Athletics“ in Aubière (FRA – 9.179 Punkte), das wie auch das Meeting in Tallinn zur World Athletics Combined Events Tour zählt. Beide Meetings, Aubière und Tallinn, werden im Silver Level geführt.
Der Punktewert des Competition Performance Ranking ergibt sich aus der Addition der Spiriev-Punkte der besten acht Ergebnisse und der Addition der Teilnehmerpunkte der (gemäß Weltrangliste) besten 8 Athleten/innen des Starterfeldes (gemäß Meldeliste).
Kuriosum am Rande: Mitte Februar fand in Torun (POL) ein Hallenmeeting statt. Dabei organisierten die Veranstalter einen Fünfkampf mit nur sechs Teilnehmerinnen – und wurden dafür von den European Athletics ebenfalls mit dem „Silver Level“ ausgezeichnet. Dem gegenüber zeigen diejenigen Meeting-Veranstalter ein gewisses Unverständnis, die sich entsprechend den Vorgaben der World Athletics um attraktive Wettkämpfe bemühen. Dazu gehört unter anderem, dass sowohl ein Fünfkampf (bzw. Outdoor ein Siebenkampf) als auch ein Siebenkampf (bzw. Outdoor ein Zehnkampf) ausgetragen werden muss. Ebenso muss eine Mindestanzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus mehreren Nationen am Start sein, um mit einem bestimmten Meeting-Level ausgezeichnet zu werden.